Die Chilehaus-Saga ... klicke hier und Du siehst mehr
Im Februar 2021 fand die Urenkelin von Henry B. Sloman seinen Nachlass, Dokumente und viele Glasnegative in mehreren Kisten. Ein nicht nur familiengeschichtlicher Fund, sondern auch hinsichtlich der Geschichte Chiles, des Salpeterabbaus, seines Transportes mit den großen Frachtseglern und schließlich dem Bau des Chilehauses ein wertvoller Schatz.
Iremelin Sloman erzählt anhand der wiederentdeckten Dokumente die Geschichte ihres Urgroßvaters und seiner Kinder, darunter ihr Großvater. Sie beschreibt die Kindheit und Jugend von Henry B. Sloman, die unerhoffte Gelegenheit nach Übersee zu gehen, angestellt in Peru. Schließlich den Aufbau seiner Salpeterfirma in Chile.
Ein besonderes Kapitel schildert die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter in den Salpeterminen und Aufbereitungsanlagen. Ein wichtiger Abschnitt, regt dieser doch zum Reflektieren an über die Ursprünge unseres heutigen Wohlstandes.
Die Arbeitsbedingungen der meist indigenen Wanderarbeiter in der Atacama Wüste, weitab jeder Stadt, waren hart und gesundheitsschädlich. Der Lohn karg, wenn auch höher als im Süden des Landes. Aber er wurde durch die höheren Lebenshaltungskosten in den Oficinas wieder aufgezehrt, zumal der Lohn nur in Wertmarken ausgezahlt wurde.
Dem Massaker von Iquique widmet Iremelin Sloman ein eigenes Kapitel.
Bis zum Ersten Weltkrieg und kurz danach bis Ende der 20er Jahre fand der Transport der Salpetersäcke nach Europa per Segelschiff statt. Eine der erfolgreichsten Reedereien war F. Laiesz aus Hamburg.
Hier ist auf einem Ölgemälde von Michael Zeno Diemer (1867 - 1939) die PREUSSEN dargestellt, wie sie vor Tocopilla voll beladen unter Vollzeug die chilenische Küste verlässt, Richtung Europa.
Die PREUSSEN war ein Fünfmast-Vollschiff und mit seiner Ladekapazität von 8.000 Tonnen das weltweit größte Fracht fahrende Segelschiff.
Im Jahre 1921 erwarb Henry B. Sloman in einer Versteigerung ein rechteckiges und spitz zulaufendes Grundstück am Meßberg. Dort war vor dem Ersten Weltkrieg das Gängeviertel auf Geheiß der Hansestadt abgerissen worden, um neuen "gesunden" Wohnraum zu schaffen. Sloman jedoch dachte an ein Kontorhaus und beauftragte den Architekten und Baumeister Fritz Höger. Der schuf ein Klinkersteingebäude von einmaliger Architektur mit dem Ergebnis, dass das Chilehaus - es sollte an die Zeit H. B. Slomans in Chile erinnern - nicht nur unter Denkmalschutz gestellt wurde, sondern seit 2015 auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Als Symbol erhebt sich ein Andenkondor an der Spitze des "Schiffes aus Stein"!
Irmelin Sloman - Die Chilehaus-Saga
Von der Urenkelin des Erbauers mit 320 Fotos/Abbildungen auf 275 Seiten, gebunden 24x30cm
Verlag KOEHLER/Mittler, ISBN: 978-3-7822-1551-0, € 39,95
Bestellbar direkt bei der Autorin mit Widmung zuzüglich Versandkosten. Bitte den beiliegenden Flyer beachten!
Fotos wurden dem Buch "Die Chilehaus-Saga" entnommen; © Iremelin Sloman / Archiv Henry B. Sloman