21. September 1957 - Untergang der PAMIR

    Heute, am 21. September vor 67 Jahren, ging die Viermastbark PAMIR im Atlantik unter und mit ihr 80 Besatzungsmitglieder, Mannschaften und Seefahrtsschüler. Nur 6 wurden gerettet.
    Das tragische Unglück im Zentrum des Hurrican Carrie rief eine große Rettungsaktion hervor und es wurde in der internationalen Presse ausführlich darüber berichtet. Hier einige Auszüge der Berichte, veröffentlicht in der bunte ILLUSTRIERTE vom 12.10.1957, über die glückliche Heimkehr der 5 geretteten Jungen von dem amerikanischen Marineversorger GEIGER. Günter Hasselbach kam über Costa Rica nach Hause.

    Die Bleistiftzeichnung von Franz Richter Johnsen zeigt den Augenblick, in dem die PAMIR sich in der kochenden See auf die Seite legt und schließlich kieloben treibt, bis sie nach ca. 20 Minuten absackt und untergeht. Viele der Besatzungsmitglieder werden über Bord geschleudert, nur wenige können sich in den starken Wellen über Wasser halten, denn die überalterten und nicht mehr zugelassenen Rettungswesten aus Kork geben ihnen kaum Gelegenheit, richtig Luft zu holen ohne Wasser zu schlucken. Sie gingen vor Erschöpfung unter. Der Funker, welcher noch einen SOS-Ruf absetzen konnte, war in seiner Funkerbude eingeschlossen und ging mit dem Segler, wie auch andere, unter. [Grafik entnommen von dem Buch PAMIR - Die Lebensgeschichte eines Segelschiffes von Eigel Wiese]

    Die Entstehung und der Verlauf des Wirbelsturms, welcher von der Hurrikan-Warnzentrale in Washington D.C. den Buchstaben "C" bekam und danach Carrie benannt wurde, zeigt diese Grafik. Ab dem 6. September 1957 entwickelte sich der Luftwirbel südwestlich der Kapverden zu einem Hurrikan, was für diese Jahrezeit nicht aussergewöhnlich war. Die PAMIR traf auf diesen die Richtung dreimal wechselnden Sturm am 21. September.

    Grafik entnommen dem Buch PAMIR von Eigel Wiese

    Die unmittelbar nach dem SOS-Ruf der PAMIR ausgelöste Such- und Rettungsaktion mittels Flugzeuge und Schiffe kommt nur für 6 Besatzungsmitglieder nicht zu spät! Klaus Friedrich, Karl-Otto Dummer, Karl-Heinz Kraaz, Volkert Anders und Hans Wirth werden von dem amerikanischen Marineversorger GEIGER aufgenommen und nach Casablanca gebracht. Günter Hasselbach wird von der ABSECON aufgefischt, er ist der einzige Überlebende in dem vollgelaufenen Rettungsboot der PAMIR.

    Das Foto zeigt, wie Günter Hasselbach (Kreis) mit letzter Kraft zum rettenden Schiff ABSECON schwimmt.

    Grafik und Foto entnommen aus dem Zeitungsbericht des Hamburger Abendblatts Nr. 223 vom 25.9.1957

    Es folgt die Kopie der bunte ILLUSTRIERTE vom 17.10.1957 über die glückliche Heimkehr der 5 von der GEIGER geretteten Besatzungsmitglieder.

    Die beiden folgenden Fotos zeigen das zerstörte Rettungsboot PAMIR-2 in dem Gedenkraum der St.-Jakobi-Kirche in Lübeck, dem Heimathafen der PAMIR in den 50-er Jahren.
    Der Raum wurde neu gestaltet, die Namen der mit dem Schiff untergegangenen Besatzung sind jetzt im Boden des Raumes eingelassen. Neu ist, dass an den Wänden Lübecker Schiffer und Mitglieder der DGzRS namentlich geehrt werden, die auf See geblieben sind.

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