Guano, Salpeter, Windjammer ... PEKING
Die PEKING liegt seit September 2020 am Bremerkai im Hansahafen am noch einzig erhaltenen Schuppen aus der Zeit, als die Güter von Schauerleuten bewegt wurden. Das dort beheimatete "Deutsche Hafenmuseum (im Aufbau)" kann von Ende März bis Anfang November besucht werden. Die Besichtigung der PEKING ist im Rahmen einer Gruppenführung möglich. Anmeldungen über die Internetseite des Hafenmuseums.
Die PEKING kann eine wechselvolle Geschichte nachweisen. Die Viermastbark wurde 1911 auf der Werft Blohm & Voss in Hamburg für die Reederei Ferdinand Laiesz gebaut, wie das Typenschald am Kartenhaus anzeigt. Im Herbst 1911 folgte die baugleiche PASSAT, heute Musuems- und Veranstaltungsschiff in Travemünde. Es ist schon etwas besonderes, dass zwei baugleiche Windjammer mit über 110 Jahren Geschichte bis heute erhalten sind. Mehr über die wechselvolle Geschichte der PEKING auf der Seite der "Freunde der Viermastbark PEKING e.V." und über die PASSAT auf der offiziellen Seite des "Verein Rettet die PASSAT e.V."
Der Link führt auf einen Vortrag aus dem Jahre 2021 mit dem Untertitel "Die Viermastbark PEKING und Europas Globalisierung am Beispiel der Salpeterfahrt", für jeden interessierten Leser, dem 30 Seiten nicht zu viel sind.
Aus dem Inhalt:
Die PEKING kehrt heim
Europas Bevölkerung explodiert
Deutsche Forscher revolutionieren die Landwirtschaft
Guano für die Landwirtschaft in Europa und Nordamerika
Das chilenische Salpeter-Monopol und die Gewinner in Europa
Die Salpeterfahrt
Ferdinand Laiesz und seine legandären Flying P-Liner
Das Ende der frachtfahrenden Segler in der Salpeterfahrt
Einordnung - Schlusswort
So sah der Laderaum der Großsegler aus: 90 Meter durchgehend vom Bug bis zum Heck und über 6 Meter Raumhöhe. Hier wurden die Salpetersäcke pyramidenförmig gestaut, bis zu 70.000 Stück.
Das Beladen dauerte mehrere Wochen. Die Säcke mussten rutschsicher gelagert werden. Das konnte nur ein Fachmann, der die Fracht zielsicher von der Schulter aus in einem Schwung an seinen Platz warf, ohne dass korrigiert werden mußte.
Für den schnellen Leser, ohne PDF herunterladen zu müssen, gibt es das "Digitale Hamburger Geschichtsbuch". Hier kann man in vier Kapiteln eine kurze Version nachlesen.