CUAUTHÉMOC – Segelschulschiff der Mexikanischen Marine in New York entmastet!
Die stolze Ausbildungsbark der Mexikanischen Marine wurde am Samstagabend, 17. Mai um 20:30 Ortszeit, beim ungewollten Unterqueren der Brooklyn Bridge in New York an allen drei Masten der Stengen (ca. 10 Meter) enthauptet! Ursache war ein Versagen der Hauptmaschine gewesen, denn das Segelschiff mit 277 Personen an Bord driftete rückwärts antriebslos mit auflaufender Tide unter die für solche Segler viel zu niedrigen Brücke am East River. Auch ein parallel mitlaufender Schlepper konnte die Kollision nicht verhindern. Die CUAUTHÉMOC war zu einem Freundschaftsbesuch nach New York gekommen und sollte danach in Richtung Island auslaufen. Die Bark lief in vollem "Ornament" aus - Beleuchtung der Rahen und Flaggen über die Toppen sowie Kadetten auf den Rahen zum Farewell der anwesenden Zuschauer -, was dann in in einem Desaster endete. Nach dem Versagen der Antriebsmaschine trieb die Bark mit starker Strömung in Richtung Brücke. Nach erstem offiziellen Bericht kamen zwei Kadetten (m & w), die auf den oberen Rahen standen, bei dem Unglück ums Leben, weitere 22 wurden verletzt.
Aus dem geplanten Besuch der SAIL Bremerhaven im August wird dann wohl nichts mehr, denn der Schaden ist gewaltig.

Hier wird die Spiere vom Besanmast getrennt. Noch sind die Zuschauer auf der Pier neugierig.

Hier wird der Großmast "enthauptet". Die ersten Zuschauer ergreifen die Flucht!

Die CUAUTHTÉMOC treibt ohne Antrieb und ohne oberes Rigg auf die Pier zu.
Videos des Unfalls sind sofort viral in den sozialen Medien gepostet worden, auch auf unserer Facebookseite „Freunde der Großsegler“ zu sehen. Die Fotos sind etwas unscharfe Screenshots.
CUAUTHTÉMOC unter Vollzeug während der Regatta 1996 von Rostock nach St. Petersburg, aufgenommen von dem russischen Vollschiff MIR.
Solche Ereignisse lenken die Aufmerksamkeit auf Segelschiffe, deren Innenleben man sonst kaum kennt. Deshalb hier in dem Artikel einige Fotos des Autors an Bord der CUAUTHTÉMOC aufgenommen, 1996 in St. Peterburg und 2019 in Rostock. Auf unsere Frage, was man an Bord unternehmen würde, wenn ein anderes Segelschiff eine ebenso große Flagge wie hier gezeigt hissen würde, die schnelle Antwort: „Wir haben ein noch größere Flagge!“
Der Vorstand von TALL-SHIP Friends Deutschland e.V. spricht den Angehörigen der ums Leben gekommenen unser Mitgefühl aus. Wir wünschen den Verletzten vollständige Genesung und hoffen, dass die CUAUTHTÉMOC bald wieder segeln kann.